Jahrelang, seit dem Gewinn der letzten Europameisterschaft 1996, hat die Diskussion über das „Fehlen von Fußballtypen“ den deutschen Fußball geprägt. Es wurden Vergleiche zwischen der jetzigen und den vorherigen Generationen bis vor dem Gewinn dieser WM in Brasilien gemacht, um den Misserfolg bei großen Turnier der Nationalmannschaft mit dem Mangel an diesen „Typen“ zu begründen.

Es ist unumstritten, dass Persönlichkeiten wie zum Beispiel Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus, Stefan Effenberg oder Matthias Sammer, als Bestätigung der Befürworter dieser Theorie galten, denn sie sind diejenigen, die in der Vergangenheit die Titel mit ihrer Persönlichkeit sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft gewonnen haben.

Mit dem Fehlen dieser sogenannten „Typen“ wurde bis vor der WM 2014 die lange Erfolgslosigkeit bezüglich dem Gewinn eines großen Titels der Nationalmannschaft begründet.

Die Ursachen für die hier aufgezeigte Problematik im deutschen Fußball liegen allerdings woanders, nämlich im mentalen Bereich der Spieler. Es sind die sog. Erfolgsfaktoren, die die mangelnde, übertriebene oder optimale Ausprägung, die individuelle Leistungsfähigkeit eines Spielers und das Funktionieren eines Teams stark beeinflussen können.

Wie wichtig diese Fähigkeiten sind, sieht man nicht nur bei den weltbesten Fußballern, die um den WM-Titel ringen (und bei denen manche an sich selbst scheitern, während andere die Stärke besitzen, ihre Leistung genau im richtigen Moment abzurufen), sondern gerade auch bei den Jugendfußballern im Nachwuchsbereich.

Wenn wir beispielsweise einen Spieler mit einer übertriebenen Ausprägung des Faktors Selbstsicherheit (überschätzen der eigene Position und dem Glauben unersetzlich zu sein) vorfinden und im Gegensatz dazu seine Potenzialmängel beim Faktor Arbeitszufriedenheit (überträgt eigenen Ärger auf die Mitspieler und auf das Vereinsumfeld, kritisiert Verein oder/und Trainer öffentlich, birgt erhebliches Konfliktpotenzial) betrachten, dann könnte dieser Spieler, der als Leistungsträger seiner Mannschaft gilt, „gestrickt“ sein wie bis vor dem WM 2014 als der lang ersehnte „Fußballtyp“.

Dieser Fußballtyp, könnte aufgrund der aufgezeigten Potenzialmängel, bei einem Verlust seines Platzes in der Mannschaft (bspw. aus Leistungskrise), das gute Funktionieren einer Mannschaft wegen der oben defizitären Ausprägungen der Erfolgsfaktoren erheblich stören und damit Teamdynamik, Teamgeist und der Erfolg der Mannschaft gefährden.
Per Mertesacker hat es bei der WM in Brasilien gezeigt wie es anders geht als er plötzlich sein Stammplatz in der Mannschaft verloren hatte.

Der Faktor Misserfolgstoleranz, als weiteres Beispiel, bedeutet bei guter Ausprägung, dass unter anderem „in schwierigen (Spiel)Situationen, eine höhere Stressstabilität gezeigt wird“. Ein Potenzialmangel bei diesem Faktor kann dazu führen, dass nicht nur eine Karriereknick mit nachhaltigen negativen Folgen passieren könnte, sondern auch im Wettkampf, wenn Spieler in einer Phase, wo ihre Mannschaft und sie selbst nicht zur Geltung kommen können, mit anderen Worten vom Gegner „vorgeführt“ werden, dies durch den Mangel beim Faktor Misserfolgstoleranz zu unsportlichem Verhalten während des Wettkampfes führt. Der Spieler könnte für den Wettkampf oder gar für längere Zeit gesperrt werden und dadurch das Team und sich selbst schaden. Suarez (der Stürmer der Uruguayer Mannschaft) und Pepe (der Portugal-Verteidiger) bei der WM 2014 in Brasilien, gehören, mit ihrer Art Fußball zu spielen, zur Kategorie dieser oben genannten „Fußballtypen“. Die Sperre von Suarez und die rote Karten von Pepe (gegen Deutschland) sind die Bestätigung, wie dieser Faktor Misserfolgstoleranz den Erfolg einer Mannschaft beeinflussen kann.

Fazit: Fitness, Technik, Taktik oder motorische Begabungen sind die Grundvoraussetzungen, um den Fußball zu beherrschen. Um die Spitze im Fußball zu erreichen, müssen diese harten Erfolgsfaktoren (Fitness, Technik, Taktik) mit der entsprechenden mentalen Stärke begleitet werden.

Diese Kernfaktoren von sozialer Kompetenz (die 17 außerfachlichen Kompetenzen) müssen gemessen und analysiert werden, um die aktuelle Verfassung eines Fußballers zu kennen. Anhand dieser Messergebnissen ist man in der Lage, Problemfelder zu erkennen und verbessernde Maßnahmen zu entwickeln.

Im Spitzenfußball wird öfters über Leistungsdiagnostik gesprochen, aber öfters nur im Bereich der Fitness. Somit können zusammenfassend anführen, dass in der Spitze des Fußballs nicht auf den sog. „Fußballtypen“ ankommt, sondern auf diejenigen, die in der psychischen Belastung am stärksten sind bzw. die mentale Stärke besitzen.

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